25.09.2021 Dreimal Gold für Viebahn in Ancona bei Masters Festival


Das deutsche Team in Ancona:
vorne Petra Herrmann, Frauke Viebahn, Brigitte Heidrich und Conny Wagener,
hinten Heiner Lüers, Christian Stoll, Klemens Grissmer und Rudolf König (v.l.n.r.)

Dreimal Gold für Viebahn in Ancona – erfolgreicher Start der BWA-Sprinterin bei Masters Festival

Vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) wurde Frauke Viebahn von der DJK Blau-Weiß Annen (BWA) in das Nationalteam der „European Masters Athletics Festival (EMAF) for Silver Age“ im italienischen Ancona eingeladen. EMAF ist ein europäisches Erasmus-Projekt, das vom italienischen Leichtathletikverband für Athleten im Alter über 60 ins Leben gerufen worden ist und neben dem Wettbewerb auch die Fitness, Trainingsmethoden und den gesellschaftlichen Nutzen des Mastersports behandelt. In der antiken Adriametropole trafen sich  in Italiens modernster Leichtathletikhalle die Nationalteams von elf europäischen Ländern zu einem ersten Wettkampf, nachdem die Veranstaltung wegen Corona um eineinhalb Jahre verschoben werden musste. Damit war das EMAF auch so etwas wie eine kleine Europameisterschaft nach langer Funkstille. 

Die BWA-Athletin stieg zwei Wochen nach der erfolgreichen Verteidigung ihrer deutschen Meistertitel mit dem 60 m-Sprint ein. Nach schwachem Start konnte sie auf der sehr schnellen Bahn die Konkurrenz von hinten aufrollen und gewann mit respektablen 8,89 s vor den Läuferinnen aus Spanien und Frankreich. Auch bei den 200 m am nächsten Tag war sie mit 30,01 s Schnellste bei den Damen – sogar zwei Zehntel besser als bei ihrem 4. Platz vor fünf Jahren an gleicher Stelle – und kam vor ihrer Teamkameradin Brigitte Heidrich und einer spanischen Spitzenläuferin ins Ziel. Da ihre Paradedisziplin, der Hochsprung, beim Festival nicht vorgesehen war, musste die Wittenerin noch ein drittes Mal auf die  Tartanbahn. Zu diesem Zeitpunkt führte die deutsche Damenmannschaft aufgrund von Spitzenleistungen auch der anderen Teamfrauen den Wettbewerb bereits deutlich an.

Krönender und spannender Abschluss war dann die erstmals bei den Masters durchgeführte  4×200 m-Mixed-Staffel. In dem Spitzenteam mit Brigitte Heidrich (Verden), Rudolf König (Saalfeld) und Heiner Lührs (Westerstede) begann die Wittenerin als Startläuferin und konnte Spanien und Frankreich bereits hinter sich lassen, was die anderen nicht mehr anbrennen ließen: glatter Start-Ziel-Sieg in 1:56,41 sec, vier Sekunden vor den Spaniern. Bezogen auf die Altersgruppe 60+ ergab dies 1316 Punkte für das Teamkonto, den besten Wert des gesamten Wettkampfs. 8377 hieß die goldene Schlussbilanz für die deutschen Frauen, deutlich vor Spanien (7694) und Frankreich (6532). Damit musste Frauke Viebahn auch nicht mehr für das Team zum ungeliebten Kugelstoßen antreten, da es als Streichdisziplin sowieso nicht mehr in die Wertung gekommen wäre.  Alles in allem ein sportlich, organisatorisch und atmosphärisch gelungener Wiedereinstieg in den internationalen Mastersport nach langer Corona-Abstinenz.